Stress geht in der Regel mit einem geschwächten Immunsystem einher. Der Körper wird anfälliger für Krankheiten wie Herzinfarkt, Depressionen und Schlafstörungen. Stress hat aber auch positive Seiten: Die Ausschüttung von Hormonen liefert Energie und hilft uns sogar Ängste leichter zu überwinden. Doch wie kann man Stress für sich nutzen und Gefahren für die Gesundheit vermeiden?
Die Ursachen
Hektik bestimmt den Alltag vieler Menschen. Sie leiden unter ständigem Zeitdruck und den immer höheren Anforderungen im Beruf. Doch Stress findet sich auch in anderen Lebensbereichen. Private Probleme, wie zum Beispiel Konflikte in der Partnerschaft, können ebenso Stress auslösen. Seelische und psychische Anspannungen wirken sich direkt auf den Körper aus und schwächen unser Immunsystem. Das Risiko, an Infektionen zu erkranken, steigt.
Ein weiterer Stressfaktor kann ein erhöhter Lärmpegel sein, dem wir ständig ausgesetzt sind. Forscher der Universität Innsbruck und der Cornell University in Ithaca haben zum Beispiel herausgefunden, dass schon normaler, alltäglicher Straßenlärm bei Kindern zu Stresssymptomen wie erhöhtem Blutdruck und Herzschlag führt. Generell reagieren Menschen mit Stress, wenn sie sich überfordert fühlen und sie eine Situation nicht kontrollieren können.
Auswege aus dem Stress
Zum Teil können wir Stress auch selbst beeinflussen oder sogar vermeiden. Experten empfehlen, Arbeit sinnvoll aufzuteilen und Aufgaben auch an andere abzugeben. Eine richtige Tagesplanung spart zusätzlich Zeit. Regelmäßige Erholungspausen und Entspannungsübungen liefern außerdem Energie.
Auch Freunde und Familie sind wichtig: Sie können helfen, vom Alltagsstress abzuschalten. In manchen Fällen ist jedoch eine professionelle Therapie nötig, um die genauen Ursachen von Stress herauszufinden und besser mit den täglichen Belastungen umzugehen. Nur wenn es uns gelingt, ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit herzustellen, bleiben wir auf Dauer leistungsfähig.
Die Macht der Hormone
Stress löst im Körper eine Kettenreaktion aus: Unser Zwischenhirn sendet Nervenimpulse zu den Nebennieren. Diese produzieren vermehrt die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin und geben sie in das Blut ab. Die Wirkung: der Körper ist in höchster Alarmbereitschaft. Das Herz schlägt schneller und unregelmäßig, der Blutdruck steigt. Gleichzeitig werden die Muskeln stärker durchblutet und dadurch mit mehr Sauerstoff versorgt. Zusätzlich schütten die Nebennieren das Hormon Cortisol aus. Dieses Hormon sorgt für einen Energieschub und greift die Fettreserven an. Ein anstrengender Zustand für den Körper, der über längere Zeit schädlich ist.
Zu viel Stress macht krank
Ein erstes Warnsignal, dass wir die Grenzen unserer Belastbarkeit überschritten haben, ist totale Erschöpfung. Viele Menschen leiden als Folge an chronischer Müdigkeit, Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen. Wird der Körper immer wieder von zu hohen Dosen Adrenalin und Noradrenalin überschwemmt, reagiert er außerdem mit zu hohem Bluthochdruck. Dadurch steigt unter anderem das Risiko für Herzinfarkte. Auch das Verdauungssystem wird durch Stress belastet. Über sieben Millionen Deutsche klagen über stressbedingte Magen-Darm-Störungen.
Wundermittel Stress
Aber Stress ist nicht nur schädlich: Richtig dosiert, treibt er uns zu Höchstleistungen an. Er hilft uns, neue Herausforderungen anzunehmen und Ängste zu überwinden. Denn die Ausschüttung von Hormonen gibt dem Körper einen Energieschub und schärft alle unsere Sinne. Adrenalin lindert zusätzlich leichte Schmerzen. In Grenzen ist Stress also durchaus nützlich.